Geschichtliches

An der Bundesstraße 303, etwa in der Mitte des Weges zwischen Coburg und Kronach, liegt in dem Hügelland, das sich zwischen dem Südrand des Thüringer Waldes und dem Obermaintal hinzieht, in einer fruchtbaren Talmulde des Bieberbaches der freundliche Ort Sonnefeld. Steht man auf der Höhe des Gerstenberges bei dem Hochbehälter der Sonnefelder Wasserversorgung, so ist man überrascht von dem herrlichen Blick auf das unten im Talgrund liegende Dorf mit seinen schmucken Häusern und Betriebsstätten, aus denen die stattliche Klosterkirche herausragt.

Aus den Anfängen

In den Jahren 1330 bis 1349 wurde das hohe Kirchengebäude im reinen gotischen Baustil neben dem Frauenhaus errichtet. In diesem prachtvollen Bauwerk stehen die Grabsteine des Gründers des Klosters und seiner Gemahlin, sowie der Gräfin Anna von Henneberg. Letzterer ist eine der schönsten gotischen Skulpturen. Sie wird dem Wolfskehlmeister zugeschrieben. Im Chorfußboden neben dem Altar befindet sich das Grab der unglücklichen ersten Gemahlin des Herzogs Casimir von Sachsen-Coburg.

1526 wurde das Kloster aufgelöst, nachdem bereits Jahre vorher die Schriften Luthers Eingang gefunden hatten. Sonnefeld erhielt einen evangelischen Pfarrer, und der Besitz des Klosters fiel an das Herzoghaus Sachsen-Coburg.

Hofstädten und Sonnefeld

Hofstädten und der Klosterbezirk Sonnefeld bildeten eine Einheit als Bauern- und Handwerkerort, die auch ein gemeinsames Schicksal erleiden. Der 30jährige Krieg vernichtete den größten Teil der Häuser und Amtsgebäude. Nur langsam ging der Wiederaufbau vonstatten. Ein Jahrmarktsprivileg des Herzogs Albrecht von Gotha brachte dem Ort eine große Bedeutung für den ganzen Amtsbezirk und ließ ihn zu neuer Blüte gelangen. Bis in das 19. Jahrhundert hinein waren die Bewohner in der Landwirtschaft tätig. Da brachte die Einführung der Korbmacherei einen vollständigen Umschwung in der Erwerbstätigkeit der Einwohner. Durch die neu entstandenen Korbwarenmanufakturen wurden die in Heimarbeit gefertigten Erzeugnisse in alle Welt gesandt.

Erst im Jahre 1889 erfolgte auch der politische Zusammenschluss beider Ortschaften unter dem Namen Sonnefeld. „Mit höchster Genehmigung seiner Hoheit des Herzogs ist dem Marktflecken Hofstädten der Ortsname Sonnefeld beigelegt worden. Das Herzogliche Landratsamt wird hiervon zur Veranlassung der hiernach erforderlichen Änderungen in Kenntnis gesetzt. Coburg, den 23. Juni 1889 Herzogl. Sächs. Staatsministerium“ Mit dieser, im Regierungs-Blatt für das Herzogtum Coburg Nr. 52 vom Sonnabend, dem 29. Juni 1889 veröffentlichten Entschließung, erhielt das damalige Dorf Hofstädten und der Amtsbezirk mit dem ehemaligen Kloster Sonnefeld den gemeinsamen Ortsnamen Sonnefeld.

Die 125. Wiederkehr dieses Ereignisses hat die Gemeinde im Jahr 2014 mit einem großen Fest gefeiert.

Sonnefeld im 20. Jahrhundert

Nach dem 1. Weltkrieg entstanden Werkstätten, in denen Weidensessel, Korbmöbel, Puppenwagen, Wäschetruhen und Polstermöbel hergestellt wurden. Diese Aufwärtsentwicklung wurde durch den 2. Weltkrieg erneut unterbrochen. Bereits kurz nach dem Beginn des Nachkriegsaufschwungs zeigte sich, dass das Korbmacherhandwerk keine breite wirtschaftliche Basis für die Zukunft darstellen wird. Schnell wachsende Betriebe der Polstermöbelindustrie konnten die Schwäche der Korbmacherei mehr als ausgleichen. In der Folge erlebte Sonnefeld wie die ähnlich strukturierten umliegenden Gemeinden einen industriellen Aufschwung, der der Bevölkerung und der Gemeinde ein gutes Auskommen bot. In dieser Zeit rückte auch die Landwirtschaft als Einnahmequelle immer mehr in den Hintergrund, weil industrielle Arbeitsplätze bessere Zukunftsaussichten boten. Durch Errichtung von Mehrfamilienhäusern für die vielen zugezogenen Arbeitskräfte wurde die größte Wohnungsnot behoben. Viele Alt- und Neubürger bauten sich Einfamilienhäuser. So vergrößerte sich der ehemalige Marktflecken zu einem Industrieort mit über 3.000 Einwohnern.

Eine neue Wasserversorgungsanlage, ein vollbiologisches Klärwerk, eine neue Volksschule mit Turnhalle und ein herrliches, beheiztes Freibad ergänzen das Bild der modernen Gemeinde. Dazu gesellen sich noch Sportanlagen, Kinderspielplätze, Erholungsparks und viele Grünanlagen. Mittlerweile liegt die Einwohnerzahl – auch durch die Eingemeindungen von 10 weiteren Ortschaften –bei etwa 4.900.Nach der Eingemeindung von Weischau (am 15.1.1966) kamen die Gemeinden Bieberbach (am 1.7.1969), Oberwasungen (am 1.7.1970), Zedersdorf und Neuses am Brand (am 1.7.1971), Firmelsdorf, Gestungshausen,Weickenbach und Hassenberg (am 1.1.1972) im Zuge der Gebietsreform zu Sonnefeld.

Mit der Eingemeindung der bis dahin selbstständigen Gemeinde Wörlsdorf am 1.1.1975 war für Sonnefeld die Gebietsreform abgeschlossen. Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war bestimmt durch wirtschaftliche Prosperität und eine gute Einkommenssituation der Bevölkerung.Obwohl die Lage in unmittelbarer Nähe zur innerdeutschen Grenze sicher nicht vorteilhaft war, ließ es sich in der Region gut leben.

Sonnefeld seit 1990

Nach der Wende rückten der nördliche Landkreis Coburg und andere vergleichbare Regionen aus dieser Randlage in das geografische Zentrum Deutschlands und Europas. Zunehmender Durchgangsverkehr, Staus und viele Einpendler waren die äußeren Zeichen der deutschen Einheit.

Nach einem kurzen wirtschaftlichen Aufschwung überwogen eher die Nachteile aus der neuen Situation, denn erneut lag Sonnefeld an einer Grenze. Durch den Wegfall der früheren Grenzlandförderung und die neuen Höchstfördergebiete der neuen Bundesländer war die Situation der regionalen Unternehmen alles andere als günstig. Dennoch zeigt sich in den letzten Jahren eine positive Tendenz bei der Unternehmertätigkeit durch den Rückgang von Betriebsschließungen einerseits und durch Neuansiedlung von Unternehmen andererseits. Das hat der Gemeinde eine neue breitere Basis verschafft und ihre Zukunftsperspektiven verbessert. Die allgemein anziehende Konjunktur und die Entspannung des Arbeitsmarktes haben nicht nur die Aussichten der Gemeinde Sonnefeld, sondern auch die Chancen der Bürgerinnen und Bürger verbessert. Gegenüber konjunkturellen Schwankungen hat sich die örtliche Wirtschaft als erstaunlich widerstandsfähig erwiesen, was dem Weitblick der Unternehmer, der Wirtschaftsfreundlichkeit der Gemeinde und nicht zuletzt dem Fleiß und dem hohen Ausbildungsstand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken ist.

Im sozialen Bereich hat die Gemeinde Sonnefeld in den letzten Jahren ihre Aktivitäten enorm ausgeweitet und so zusätzlich an Attraktivität gewonnen. Die Jugendarbeit wurde ebenso intensiviert wie die Bemühungen um die ältere Bevölkerung, wie das Beispiel der „Häuslichen Hilfen“ zeigt. Schulkinderbetreuung in der Volksschule und Kinderkrippen in den beiden Kindergärten der Stammgemeinde Sonnefeld stellen verlässliche und qualitativ gute Betreuungsangebote für Familien dar. Der Bau eines Alten- und Pflegeheimes mit 60 Betreuungsplätzen hat die Bedeutung Sonnefelds als Wohnsitzgemeinde und seine zentralörtliche Bedeutung weiter aufgewertet. Das sanierte Pfarrhaus als

Mehrgenerationenhaus ist der neue Mittelpunkt der sozialen Aktivitäten der Gemeinde. Direkt nebenan entstand im Jahr 2016 in den denkmalgeschützten Mauern der ehemaligen Staatsdomäne Sonnefeld eine Veranstaltungshalle, wodurch der sehenswerte Ortskern eine weitere funktionale wie optische Aufwertung erfahren hat. Kulturelle und politische  Veranstaltungen finden dort ebenso eine Heimat, wie Feste der örtlichen Gemeinschaft und gesellschaftliche Events. Darüber hinaus haben auch andere Gemeindeteile in eigenen Gemeinschaftseinrichtungen viele Möglichkeiten der Begegnung und für Aktivitäten. Sonnefeld ist längst zu einem attraktiven Wohn- und Arbeitsort geworden. Unterstützt wird das mit einem reichen und sehr differenzierten Freizeitangebot durch die örtlichen Vereine.